Aktion Besetzung der Grenzen in Ventimiglia im Jahr 2020 - Verurteilung der Migrationspolitik, die Gewalt an Frauen fördert
In einem Kontext, in dem Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit zunehmen, in dem Regierungen versuchen, den Zugang zu ihrem Territorium zu beschränken, in dem Kriege und Armut herrschen, in dem Vergewaltigung und Gewalt Millionen von Frauen und LGBTIQ+ Menschen zur Flucht zwingen, ist es dringend notwendig, Räume des Widerstands und der Solidarität zu schaffen, um gemeinsam für die Rechte von Migrant*innen zu kämpfen, unabhängig von ihrer Herkunft und den Gründen, die sie zur Flucht gezwungen haben.
Auf Initiative der Marche mondiale des femmes/Schweiz und organisiert von Aktivistinnen aus verschiedenen Gruppierungen fand vom 27.– 29. September 2019 in Genf ein europäisches Treffen statt mit dem Ziel, die aktive Solidarität zwischen Frauen* zu stärken und ein europäisches Netzwerk des Widerstandes aufzubauen. Während zweier Tage haben 263 Aktivistinnen diskutiert, einander zugehört, Erfahrungen ausgetauscht und entschieden. Auf der Basis der Arbeit in den Workshops hat die Versammlung eine Plattform für die Schaffung eines europäischen Widerstandsraum zur Verteidigung der Rechte der Migrantinnen beschlossen (siehe www.marchemondiale.ch).
Bei dieser Gelegenheit wurde der Vorschlag für eine gemeinsame Aktion präsentiert, die zusammen mit anderen feministischen Kräften und Gruppen, die die Rechte der Menschen im Exil verteidigen verwirklicht werden soll: die Besetzung der Grenzen in Ventimiglia im Jahr 2020. Diese Aktion wird durch eine Koordinationsgruppe organisiert.
Die Migrationspolitik wird auf europäischer Ebene gemacht. Unser Widerstand muss daher auch auf dieser Stufe stattfinden. Diese Aktion wird feministisch und europäisch sein.
Ihr Ziel ist es
- Gewalt an Frauen vor und während ihrer Migration und nach ihrer Ankunft im Exil anzuprangern
- eine würdige Aufnahme und die Anerkennung von frauenspezifischen Asylgründen zu fordern
- für das Ende der Kriminalisierung der Migration zu kämpfen – einer Kriminalisierung, die insbesondere den Frauenhandelsnetzen nützt.
Aus den Vorgesprächen gab es folgende erste Ideen:
Eine zweitägige Besetzung an der Grenze zu Ventimiglia mit Unterstützung der feministischen Gruppe Ni una di meno in Italien. Ein einige Kilometer langer Streifen könnte am Wochenende vom 17./18. Oktober 2020 (Termine noch zu bestätigen) mit Zelten besetzt werden. An diesen Tagen könnten verschiedene Aktivitäten zum Thema Grenzen und anderen migrationsspezifischen Thematiken organisiert werden. MMF hat vor, eine feministische Schule zu organisieren. Je nachdem, welche Gruppen sich beteiligen, könnten Konzerte, Film- und Theatervorführungen etc. stattfinden. Wo auch immer die Menschen herkommen, welchen Status sie haben und aus welchen Gründen sie reisen – Grenzen dürfen die Bewegungsfreiheit der Personen nicht behindern. Das ist die Idee, die wir an diesen Tagen verbreiten wollen.
Um eine möglichst breite Unterstützung zu finden, haben wir uns für einen Aufruf entschieden, der sich auch an Institutionen und Kulturschaffende richtet. Die Koordination der Marche mondiale des femmes/Europa hat beschlossen, diese Besetzung an der französisch-italienischen Grenze zu unterstützen.
Der MMF/Schweiz übernimmt die Koordination der Organisationen und interessierten Personen in der Schweiz und gewährleistet die Verbindung mit der europäischen Koordination.
Wäre Ihre Organisation/Institution bereit, sich zu beteiligen?
Möchten Sie Teil der Organisation/Koordination werden?
Können Sie eine offizielle Unterstützung leisten?
Können Sie eine finanzielle Unterstützung leisten?
Wir freuen uns auf eine Antwort bis spätestens am 20. Januar 2020 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!