Feministischer Aufruf vom 14 Juni 2017
Die Frauen sagen Nein zur AV2020! Unterzeichnet das Referendum!

Am 14 Juni 1981 wurde die Gleichstellung von Mann und Frau in der Verfassung der Schweiz verankert. 10 Jahren später, am 14 Juni 1991, streikten die Frauen und forderten die Gleichberechtigung ein. Erst 1996 wurde das Gleichstellungsgesetz verabschiedet, welches bis jetzt immer noch zu wenig Anwendung findet. 2017 will man nun, unter dem Vorwand der Gleichstellung, den Frauen aufzwingen ein Jahr länger zu arbeiten!

Nein zur Rentenreform auf dem Rücken der Frauen.

Die Frauen sind nach wie vor in der Öffentlichkeit, im Privatleben, als auch im Beruf* von Sexismus und Diskriminierung betroffen:

  • Wegen der vielzähligen Ungleichbehandlungen haben sie eine zu 37% tiefere Rente gegenüber Männern, und sogar eine zu 63% tiefere, wenn man nur die zweite Säule betrachtet.
  • Kurz zusammen gerechnet: um die heutige Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern, die im Durchschnitt 18.1% beträgt, auszugleichen, müssten die Frauen mit 57 Jahren in Rente gehen.
  • Die Angleichung der Löhne, wäre nicht nur positiv für die Frauen selbst, sie käme auch der Finanzierung der AHV zu Gute.
  • Viele Frauen finden vor Eintritt ins Rentenalter schon jetzt keine Arbeit mehr.
  • Die Frauen, generationsübergreifend, bewerkstelligen zu zwei Dritteln die häuslichen Arbeiten, d.h. Care-Arbeit und Erziehung.
  • 500'000 Frauen leben nur von der AHV. Die vorgeschlagenen 70 Franken Bonus genügen nicht, um zu überleben. Sie sind somit auf Ergänzungsleistungen angewiesen.

Mit der AV2020, verlieren Frauen, welche heute 60 Jahre** oder jünger sind, ein Rentenjahr, müssen jedoch höhere Beiträge bezahlen. Total 1.3 Milliarden Franken pro Jahr! Diese Einsparungen auf dem Rücken der Frauen sind nicht gerechtfertigt! Dieses Opfer kann weder von dem AHV-Bonus von 70 Franken, finanziert durch unsere Beiträge, noch durch die Massnahmen für die zweite Säule - einem unglaubwürdigem System – kompensiert werden.

Mit der AV2020 müssten wir länger und mehr arbeiten, höhere Beiträge an die Pensionskassen entrichten und eine höhere Mehrwertsteuer – einer unsozialen Steuer - zahlen.

Wir wollen gerechte Renten, welche uns ein würdiges Leben ermöglichen!
Um die Zukunft unserer Renten zu garantieren, müssen wir die AHV stärken. Sie ist die einzige Versicherung, welche die gleichen Renten von Frauen und Männern garantieren kann. Nur die AHV anerkennt die Erziehungsarbeit mit dem Erziehungsbonus und dem Splitting. Diese Logik wollen wir stärken. Jegliche zusätzlichen Beiträge müssen der AHV zu Gute kommen.

Aus diesen Gründen, unterzeichnet das Referendum «AV2020» und sammelt Unterschriften. Stimmt am 24 September Nein zum «Vorsorgeplan 2020».
Herunterladen des Referendumsbogen unter: http://touchepasamaretraite.ch/deutsch/

*Siehe Zahlen auf : https://www.bsv.admin.ch/bsv/fr/home/assurances-sociales/ahv/reformes-et-revisions/altersvorsorge2020/vorlage.html
** Die Frauen mit 63 Jahren werden 3 Monate später in Rente gehen. Die Frauen mit 62.6 Jahren 6 Monate später, und Frauen mit 61 Jahren, 9 Monaten später

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